degewo erhält Baugenehmigung für Integrationswohnprojekt «ToM» in Altglienicke
Grünes Licht für Modellvorhaben:
Jahrzehnte lag das Grundstück an der Schönefelder Chaussee / Ecke Wegedornstraße
in Altglienicke brach, nun wird es einer in Berlin einmaligen Nutzungsmischung
zugeführt: Neben der dringend benötigten Bereitstellung von
neuem Wohnraum für geflüchtete Menschen hat degewo mit »ToM« ein zukunftsfähiges
Stadtkonzept entwickelt, das die Integration von »Neuankömmlingen
« aktiv durch vielfältige Angebote unterstützt. Auch die Nachbarschaft
wird von der Aufwertung des Quartiers und den neuen Infrastruktur- und Gemeinschaftseinrichtungen
für das »Tolerante Miteinander« profitieren.
Auf dem ca. 15.000 Quadratmeter großen Grundstück entstehen bis Frühjahr 2019
insgesamt acht zwei- bis viergeschossige Häuser mit 164 Wohnungen und 65
Stellplätzen. Die 1- bis 5-Zimmer-Wohnungen haben Größen von 39 m² bis 109 m².
Insgesamt 137 Wohnungen wird degewo zu Mieten von durchschnittlich 6,50 Euro/
m² nettokalt anbieten. Das ist weit unterhalb des üblichen Neubau-Mietniveaus
von über 10 Euro/m². Möglich ist dies u.a. durch den Einsatz von Wohnungsbaufördermitteln
des Landes Berlin. Die 164 Wohnungen sind je zur Hälfte für geflüchtete
Menschen mit Bleiberecht und Berliner Wohnungssuchende vorgesehen.
Eine Kindertagesstätte mit Außenbereich für 120 Kinder, Gemeinschaftsräume und
ein Anwohnercafé als Anlaufstelle für Nachbarn und Mieter gehören zur Ausstattung
und sollen den interkulturellen Austausch fördern. Die städtebauliche Struktur
unterstützt das »Tolerante Miteinander« der Bewohner: So bieten die gestalteten
Außenbereiche ein Mehr an Lebensqualität und viel Platz für Austausch, Freizeit
und Spielmöglichkeiten.
Bei der Betreuung der Mieter und dem Betrieb der interkulturellen Kita arbeitet degewo
eng mit dem Internationalen Bund (IB) zusammen, der zurzeit mehr als 6.000
geflüchtete Menschen in Gemeinschaftsunterkünften in Berlin und Brandenburg
betreut, davon 700 im Bezirk Treptow-Köpenick. Als starken Kooperationspartner
vor Ort konnte degewo außerdem den 1. FC Union Berlin gewinnen, der sich als
Profiverein mit Sport- und Integrationsangeboten im Modellvorhaben für Mieter und
Kitakinder engagieren wird.
Bereits im April vergangenen Jahres hatte degewo gemeinsam mit Bezirk und IB
die Anwohner über die Neubaupläne informiert. Ulrike Zeidler, Amtsleiterin für
Stadtentwicklung im Bezirk Treptow-Köpenick: „Der Bezirk Treptow-Köpenick steht
aktuell vor der großen Herausforderung, die vielen geflüchteten Menschen, die hier
in den letzten Monaten angekommen sind, in die Gesellschaft und den Wohnungsmarkt
zu integrieren. Das Bezirksamt begrüßt das Pilotprojekt von degewo »ToM –
Tolerantes Miteinander«, denn es stellt einen wichtigen Beitrag zur Versorgung dar.
23. März 2017
23. März 2017
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Die Sorgen der Nachbarn haben wir sehr ernst genommen und alle vorgetragenen
Einwände sorgfältig geprüft. Nicht alles konnte berücksichtigt werden, aber im Laufe
des Beteiligungsprozesses hat sich das Bauvorhaben – nicht zuletzt aufgrund
mancher konstruktiver Kritik - zum positiven weiterentwickelt.“
Peter Hermanns vom Internationalen Bund und Leiter der Gemeinschaftsunterkunft
in der Alfred-Randt-Straße: „Der IB unterstützt auch bei der Auswahl der Mieter, die
aus den umliegenden Gemeinschaftsunterkünften kommen. Zusammen mit ihnen
und den alteingesessenen Berlinern, die in die Neubauten einziehen wollen, werden
wir ein gutes nachbarschaftliches Miteinander organisieren.“
„Wir freuen uns sehr, Partner im Integrationswohnprojekt ToM sein zu können“, so
Christian Arbeit, Geschäftsführer Kommunikation beim 1. FC Union Berlin. Dieses
Engagement sei ein weiterer Baustein des 1. FC Union Berlin, soziale Verantwortung
wahrzunehmen und die Integration von Geflüchteten in ihr neues Berliner Umfeld
aktiv zu begleiten. „Der Fußball hat eine enorme Strahlkraft, die wir uns schon
seit Jahren zu Nutze machen, um gesellschaftliches Miteinander zu fördern.“
“ToM – Tolerantes Miteinander“ heißt das Modellprojekt von Berlins größter landeseigener
Wohnungsbaugesellschaft degewo. „Unsere Aufgabe besteht auch darin,
die Menschen, die auf Dauer in Deutschland bleiben, mit Wohnraum zu versorgen
und sie in unsere Stadt zu integrieren“ erklärt degewo Vorstand Christoph Beck.
Das Wohnungsbauunternehmen bewirtschaftet rund 14.000 Wohnungen im Bezirk.
Das Grundstück Schönefelder Chaussee / Ecke Wegedornstraße wurde degewo
als Einbringungsgrundstück im Jahr 2016 vom Land Berlin zur Schaffung von
preisgebundenem Wohnraum übertragen.